„Auf Tag und Stunde war das Telephon mein Zwillingsbruder. Und so durfte ich erleben, wie es die Erniedrigung der Frühzeit in seiner stolzen Laufbahn überwand. Denn als Kronleuchter, Ofenschirm und Zimmerpalme, [...] die damals in den Vorderzimmern prangten, schon längst verdorben und gestorben waren, hielt, einem sagenhaften Helden gleich, der in der Bergschlucht ausgesetzt gewesen, den dunklen Korridor im Rücken lassend, der Apparat den königlichen Einzug in die gelichteten und helleren, nun von einem jüngeren Geschlecht bewohnten Räume. Ihm wurde er der Trost der Einsamkeit. Den Hoffnungslosen, die diese schlechte Welt verlassen wollten, blinkte er mit dem Licht der letzten Hoffnung. Mit den Verlassenen teilte er ihr Bett.“ Dies schrieb Walter Benjamin in der „Berliner Kindheit um 1900“ über ein Objekt, das heute als Alltagsgegenstand kaum mehr wegzudenken ist, das als Kommunikationsmittel sowohl beruflich als auch privat oft genutzt wird und ohne das sich manche Menschen mitunter sogar unvollständig fühlen.
Helmut Gold, der Direktor des Museums für Kommunikation in Frankfurt am Main, gibt Auskunft über die (Nutzungs-)Geschichte des Telefons - von seinen Anfängen im 19. Jahrhundert über die Phase der Popularisierung dieses Mediums in den 1960er Jahren bis hin in die Gegenwart, in der Telefone mobil geworden sind und über weitaus mehr Funktionen verfügen, als der klassische Telefonapparat es tat.
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