Am Wochenende ist in Chile über ein Verfassungsreferendum abgestimmt worden. Das Referendum ist die Folge einer Protestbewegung die seit einem Jahr in Chile für gesellschaftliche Veränderungen kämpft. Auslöser der Protestbewegung war der Kampf gegen eine Erhöhung der Fahrpreise in der U-Bahn der Hauptstadt Santiago de Chile. Weil die Lebenshaltungskosten hoch und die Einkommen niedrig sind hätte die Erhöhnung für viele Chilen*innen einen krassen Einschnitt bedeutet. Aus den Protesten hat sich dann eine Bewegung entwickelt. Gegen die extreme soziale Ungleichheit und auch gegen eine Gesellschaft die immer noch stark von der wirtschaftsliberalen Pinochet-Diktatur geprägt ist. Das äußert sich auch in der Verfassung, die als Erbe der Pinochet-Diktatur gilt. Als Reaktion auf die Protestbewegung hat die Regierung ein Verfassungsreferendum durchgeführt. Rund 78 % der Chilen*innen haben am Samstag nun für eine neue Verfassung gestimmt. Diese soll von einer gewählten verfassungsgebenden Versammlung ausgearbeitet werden. Radio Corax hat mit Ingrid Wehr über das Referendum gesprochen. Sie ist Direktorin der Heinrich Böll-Stiftung in Chile.
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