Seit Jahren häufen sich in der Türkei die Fälle von willkürlicher Justizverfolgung von Oppositionellen, der kurdischen Minderheit oder der Gruppe um den Prediger Fetullah Gülen. Das trifft viele Unschuldige und vor allem auch Staatsbürgerinnen und -bürger anderer Länder, durch die immerhin weltweit auf die Lage in der Türkei aufmerksam gemacht werden kann. So musste sich auch der Türkei-Korrespondent von Reporter ohne Grenzen, Erol Önderoğlu, vor Gericht wegen vermeintlicher "Propaganda für eine terroristische Organisation" verantworten. Hintergrund war eine Solidaritätskampagne für die pro-kurdische Tageszeitung "Özgür Gündem". In einem symbolischen Akt hatten die Teilnehmenden für jeweils einen Tag die Chefredaktion der Zeitung übernommen. Das Gericht in Istanbul hat Erol Önderoğlu gestern zunächst freigesprochen. Es läuft allerdings noch ein weiterer Prozess gegen ihn. Um das gestrige Urteil in die generelle Lage in der Türkei einzuordnen, haben wir gestern Abend mit Jens-Uwe Thomas von Reporter ohne Grenzen gesprochen, der den Prozess beobachtet hat.
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