In der Fremde zu Hause. Die Schriftstellerin Ilse Losa

1913 wurde die jüdische Schriftstellerin und Übersetzerin Ilse Losa in Buer (Niedersachsen) geboren. 1934 floh sie aus Deutschland nach Portugal wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte. Als eine der wenigen Exil-Literaten schrieb sie in der Landessprache ihres Zufluchtsorts. Porto wurde ihr neues zu Hause, auch in sprachlicher Hinsicht. In Portugal gelangte Ilse Losa sowohl als Übersetzerin als auch als Autorin zu Bekanntheit. Sie übertrug Anna Seghers, Erich Kästner, Max Frisch, Thomas Mann, Paul Celan und Bertolt Brecht ins Portugiesische und auch das Tagebuch der Anne Frank. Ihre Romane und Kinderbücher gehören in Portugal zur Schulpflichtlektüre – als „Lichtblick portugiesischer Kultur“ wurde sie postum anlässlich ihres 100. Geburtstags bezeichnet. Hierzulande hingegen weiß man bisher wenig über Ilse Losa – das Forschungsprojekt "Eine Brückenbauerin zwischen Deutschland und Portugal: Ilse Losa und ihre Kinderbücher" will dies nun ändern. Die Kunsthistorikerin Irene Below leitet das Forschungsprojekt, in dessen Kontext jüngst Ilse Losas Kinderbuch Beatriz und die Platane auf deutsch und portugiesisch erschien. Irene Below spricht über Ilse Losa, deren Werken und Wirken im portugiesischen Exil und schildert eingangs Ilse Losas letzten Tage in Deutschland.


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