Am 16. Dezember 1942 ordnete der damalige SS-Reichsführer Heinrich Himmler mit dem sogenannten „Auschwitz-Erlass“ die Deportation der innerhalb des Deutschen Reichs lebenden Sinti und Roma an. Dieser Erlass bildete die Grundlage für die Deportation von 23.000 Menschen aus fast ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Anlässlich dessen wird heute, am 19. Dezember, der Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an Sinti und Roma gedacht.
Dass Sinti und Roma als Opfergruppe des NS anerkannt wurden und ihnen heute nun also gedacht wird, dafür mussten Sinti und Roma allerdings kämpfen, u.a. mit einem Hungerstreik 1980 in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Erst 1982 wurde der Mord an den 500 000 Sinti und Roma in Zwangslagern und durch Einsatzgruppen von den Nationalsozialisten für die Bundesrepublik Deutschland völkerrechtlich verbindlich anerkannt. Sinti und Roma sind als verfolgte Gruppe während des NS im politischen Gedächtnis und in der historischen Aufarbeitung des NS also unterrepräsentiert bzw. wurde der Völkermord an Sinti und Roma viele Jahre lang geleugnet.
Wir sprachen deshalb mit Dotschy Reinhardt über die Verfolgung von Sinti und Roma. Dotschy Reinhardt ist stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats Deutsche Sinti und Roma.
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