Institutioneller Antisemitismus in der Polizei in Sachsen-Anhalt

Wenige Tage nachdem in Halle an den antisemitischen und rassistischen Anschlag vom 9.Oktober 2019 gedacht wurde, wird bekannt, das bei der Bereitschaftspolizei in Magdeburg jahrelang antisemitische Aussagen geduldet wurden. Wie Innenminister Holger Stahlknecht gestern informierte, habe es anonyme Hinweise darauf gegeben, dass bei der Bereitschaftspolizei die dortige Kantine abwertend als "Jude" bezeichnet wurde. Laut dem Hinweisgeber habe das auch jeder gewusst, Disziplinarmaßnahmen habe es aber bislang nicht gegeben. Der Hinweisgeber habe von "institutionellem Antisemitismus" gesprochen. Innenminsiter Stahlknecht kündigte daraufhin absolute Härte und Transparenz an. Unter anderem will er eine Sonderkommission einsetzen und sich der niedersächsischen Studie zu rassistischen und antisemitischen Einstellungen in der Polizei anschließen. Henriette Quade von der Linkspartei in Sachsen-Anhalt bezweifelt, dass das ausreicht, um Antisemitismus und Rassismus in der Polizei aufzudecken. Sie ist Mitglied im parlamentarischen Untersuchungsausschuss, der sich mit dem Polizeieinsatz zum Anschlag auf die Synagoge und den Kiez-Döner beschäftigt. Wir sprachen mit ihr über diese nun bekannt gewordenen antisemitischen Vorfälle in der Bereitschaftspolizei Magdeburg.


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