Acht Prozent der in Deutschland lebenden Menschen wünschen sich einer Umfrage zufolge statt des Bundespräsidenten einen König oder eine Königin als repräsentatives Staatsoberhaupt. Die Sehnsucht nach Monarchie und Autorität ist bei einem Teil der Bevölkerung ungebrochen. Sie geht zum Teil soweit, dass die Bundesrepublik Deutschland als Staat abgelehnt wird. Reichsbürger behaupten etwa, das historische Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Diese Ideologie ist verknüpft mit brauner Esoterik, Antisemitismus, Populismus, Rechtsextremismus, Sektenstrukturen und Führerkult. Wie gefährlich Reichsbürger sind zeigte sich gestern, als bei einer Razzia im Reichsbürgermilieu ein Polizist durch Schüsse verletzt wurde.
In diese Ideologie reiht sich auch das sogenannte "Königreich Deutschland" in Lutherstadt Wittenberg ein. 2012 wurde es von Peter Fitz gegründet, der sich selbst zum König ernannt hat. Er führte Pässe und ein eigenes Versicherungswesen ein. Dafür landete Fitzek im Gefängnis. Seit seiner Entlassung arbeitet er weiter an seiner Idee eines eigenen Staates und baut in Ostdeutschland sogenannte Gemeinwohldörfer auf. Dieses Königreich Deutschland ist nun Stoff für ein Theaterstück mit dem Titel "König von Deutschland - Eine interaktive Reise ins Reichsbürger-Land". Das Stück des Theaterensembles Polyformers feiert bei den Bildungswochen gegen Rassismus in Halle Premiere. Worum es in dem Stück genau geht, darüber sprachen wir heute Morgen mit dem Regisseur Fabian Rosonsky.
Das Stück "König von Deutschland - Eine interaktive Reise ins Reichsbürger-Land" wird bis Sonntag den 26.3. in der Volksbühne Kaulenberg in Halle im Rahmen der Bildungswochen aufgeführt.
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