Kolumbien: Andauernde Proteste und Repression

Nach Jahrzehnten des bewaffneten Konflikts und der paramilitärischen Gewalt sind die Protestbewegungen in Kolumbien in den letzten anderthalb Jahren wieder erstarkt. Die letzten zwei Wochen kam es weiterhin zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften. Diese dauern an seit dem Generalstreik gegen eine geplante Steuer- und Gesundheitsreform der Regierung am 28. April und haben schon letzte Woche erreicht, dass die Pläne zur Reform der Steuer zurückgezogen wurden. Diese hätte vor allem für die ärmeren Menschen höhere Lebenserhaltungskosten bedeutet.

Die Demonstrationen der vergangenen Woche übertreffen sogar die Höhepunkte des landesweiten Aufstandes vom November und Dezember 2019, trotz vielfachen Verboten aufgrund der Corona-Pandemie. In Reaktion schlägt die am schwersten bewaffnete Regierung Lateinamerikas brutal zurück. Über die aktuelle Lage und die Solidaritätsbewegung mit den Protesten sprachen wir mit Saul Lozano von Unidxs por la Paz, dem Zusammenschluss der Kolumbianer*innen in Deutschland, die den Friedensprozess in Kolumbien unterstützen.


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Ein Demonstrant spricht mit Beamten des Escuadrón Móvil Antidisturbios. Bild: Humano Salvaje (CC BY-SA)