Konversionstherapie – Auch noch im 21. Jahrhundert eine akute Bedrohung

Lange Zeit wurde Homosexualität, aber auch Transidentität als Krankheit angesehen. Homosexualität wird von der WHO erst seit 1990 nicht mehr als Krankheit angesehen und Transidentität wurde sogar erst 2022 nicht mehr als Krankheit klassifiziert. Dennoch gibt es nach wie vor Ärzte, die das anders sehen und mit sogenannten Konversionstherapien versuchen, Homosexuelle und Transmenschen zu „heilen“. Bei diesen Therapien wird versucht, die Sexual- und Geschlechtsorientierung zu unterdrücken oder sie gar zu ändern. Diese menschenverachtende und wissenschaftsfeindliche Methode ist natürlich nicht von Erfolg gekrönt und schadet den Betroffenen oft massiv. Im schlimmsten Fall können solche Pseudobehandlungen sogar zum Suizid führen. In Deutschland ist die pseudowissenschaftliche Konversionstherapie zumindest für Kinder- und Jugendliche verboten. Dennoch ist sie nach wie vor präsent und stellt eine Gefahr für alle Betroffenen dar, so der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD). Eine Expert: innen-Gruppe aus dem Fachbeirat des Forschungsprojekts „Konversionsbehandlungen: Kontexte, Praktiken, Biografien“, hat vergangenen Freitag die Ampel Regierung mit einem Förderungspapier zur effektiven Unterbindung der Praktiken aufgefordert. Wir sprachen mit Hartmut Rus vom LSVD über Konversionsbehandlungen und was man politisch tun kann. Hartmut ist seit langem als Aktivist unterwegs, unter anderem beim LSVD.


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