Kurdischer Verlag und Musikvertrieb in Deutschland verboten – Interview mit Monika Morris

Am Dienstag (12.02.2019) wurden zwei kurdische Verlage in Deutschland verboten. Das berichtet das kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad. Der Bundesinnenminister Horst Seehofer habe die Verlage verbieten lassen, da diese Teilorganisationen der in Deutschland verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK sein sollen. Das Verbot richte sich gegen den kurdischen „Mezopotamien-Verlag“ sowie den kurdischen Musikvertrieb „MIR Multimedia GmbH“. Im Zuge des Verbots seien auch die Räumlichkeiten des Buchverlags und Musikbetriebs in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen durchsucht worden. Der Ko-Vorsitzende des größten kurdische Dachverband in Deutschland Tahir Köcer kritisierte, der türkische Staat versuche seit Jahrzehnten die kurdische Identität und Kultur auszulöschen. Die kurdische Sprache und Musik werde verboten und verfolgt. Nun habe die Bundesregierung sich mit diesem Verbot zu einer Fortsetzung dieser menschenverachtenden Politik auf deutschem Boden entschieden. Bereits am 8. März des vergangenen Jahres hatte es im Verlagshaus des Mezopotamien-Verlags über zwei Tage hinweg Durchsuchungen gegeben. Damals waren tausende Bücher durch die deutschen Behörden beschlagnahmt worden. Monika Morris, aktiv beim Verein Azadi, der Rechtshilfe für Kurd*Innen in Deutschland leistet, hat mit uns über das Verbot gesprochen.


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