Landgrabbing in Ostdeutschland

Immer mehr Großinvestoren steigen in ostdeutsche Landwirtschaftsbetriebe ein. Agraraktivisten sprechen sogar von illegitimer Aneignung von Land. Die Gewinne fließen oft in den Westen und der Osten bleibt abgehängt und entwurzelt zurück, so die Kritik. Ein aktuelles Beispiel für diese Investitionen ist die Investition einer Aldi-Stiftung, die in ein Landwirtschaftsunternehmen in Sachsen-Anhalt eingestiegen ist. Der Betrieb und damit auch die Aldi-Stiftung bewirtschaftet etwa 2.000 Hektar. Selbst für Sachsen-Anhalt ist das viel. Dieses Beispiel zeigt, dass immer mehr landwirtschaftliche Unternehmen bei großen Investoren landen, die fernab der Höfe wohnen. Welche Auswirkungen diese Entwicklung für die landwirtschaftlich geprägten Regionen und kleinen Dörfer hat, damit hat sich ein Forschungsteam der Uni Halle beschäftigt. Das Team hat sich die Landgrabbing-Prozesse am Beispiel zweier Regionen Sachsen-Anhalts genauer angeschaut und die sozialen Folgen und Zusammenhänge dieser Prozesse untersucht. Dazu kam das Team mit Bewohnern und Bewohnerinnen dieser Gegenden ins Gespräch. Die Studie zeigt auf, dass die Verbundenheit der Befragten mit der Region höher ist, wenn es viele ortsansässige Landwirte gibt. Wie diese Studie abgelaufen und einzuordnen ist, darüber sprachen wir mit Prof. Dr. Insa Theesfeld, Professorin für Agrar-, Umwelt- und Ernährungspolitik an der Universität Halle.


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