"Lützerath muss geräumt, die Kohle darunter zur Verfügung gestellt werden", das sagte gestern NRWs grüne Wirtschaftsministerin Mona Neubaur auf einer Pressekonferenz. Das nordrhein-westfälische Dorf Lützerath liegt im rheinischen Braunkohlerevier, direkt am Tagebau Garzweiler II. Das kleine Dorf ist zum Politikum und zum Symbol des Klimaaktivismus geworden. Seit zwei Jahren kämpfen BewohnerInnen und KlimaschützerInnen darum, dass das Dorf nicht abgebaggert wird. Sie argumentieren, die 1,5 Grad Linie gehe durch Lützerath, heißt: Eine Einhaltung des Pariser Klimaabkommens werde unmöglich, wenn das Dorf Lützerath abgebaggert wird. Nun ist die Entscheidung gefallen, Lützerath soll abgebaggert werden, das hat die Politik im Beisein vom Energiekonzern RWE verkündet. Begründet wird die Entscheidung mit der Energie- und Gasknappheit. Laut RWE werde die Kohle unter Lützerath benötigt, um die Braunkohlenflotte in der Energiekrise mit hoher Auslastung zu betreiben. Auf der Pressekonferenz teilte Bundeswirtschaftsminister Habeck aber noch etwas mit: Der Braunkohleausstieg im rheinischen Revier soll auf 2030 vorgezogen werden, also acht Jahre früher umgesetzt als ursprünglich geplant. Das sei laut Habeck eine klimapolitische Entscheidung. Für Lützerath kommt dies zu spät. Wie man in Lützerath auf diese Ankündigung der Abbaggerung blickt, darüber sprachen wir mit Mara von Lützerath lebt, einer Besetzung, die seit zwei Jahren anhält.
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