Männlichkeit und Rausch

»Rausch« und »Sucht« sind neben Gewalt ein zentraler Bezugsrahmen für Männlichkeitskonstruktionen und Männlichkeitsinszenierungen - so schreiben es Prof. Heino Stöver und Jutta Jacob in ihrem Sachbuch "Männer im Rausch". Wenn in so einem Zusammenhang von Männlichkeit oder männlichen Eigenschaften oder auch weiblichen Eigenschaften gesprochen wird, dann meint es immer das, was in der Gesellschaft unter typisch männlich oder typisch weiblich verstanden wird - also die klassischen Rollenbilder oder Stereotype. Wir wollen damit also nicht sagen, dass Frauen und Männer von Natur aus diese oder jene Eigenschaften inne hätten oder schon mit diesen oder jenen Eigenschaften geboren wurden; sondern wollen die Konstruktion sozialer Geschlechtlichkeit (doing gender) und damit auch die Wandelbarkeit betonen. Wer trinkt nicht gern mal sein Feierabend-Bier nach getaner Arbeit? Wer hat bei dem Feierabendbier eine Frau, die alleine zu Hause sitzt und Bier trinkt im Kopf? Ist das Feierabend Bier vielleicht männlich? Ist das weibliche Pendant dazu der Feierabendwein? Feierabendwein ist jetzt aber kein geläufiger Begriff für einen Akt der Belohnung. Gemeinsam mit Heino Stöver, Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung in Frankfurt am Main sprach Radio Corax über Männlichkeitskonstruktionen und -inszinierungen, die im Zusammenhang mit Rausch und Sucht stehen.


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