Menschenrechtsorganisationen fordern Beobachtung bei Strafprozessen in Baku

Im September 2023 griff Aserbaidschan die De-facto-Republik Arzach an. Viele kennen die Region auch unter dem Namen Bergkarabach. Es war eine Enklave ethnischer Armenier*innen innerhalb des Staatsgebietes von Aserbaidschan, um welches es seit den 90er Jahren zu mehreren Kriegen zwischen Armenien und Aserbaidschan kam. Während Armenien die in der Enklave lebenden Armenier: innen unterstützte, beanspruchte Aserbaidschan das Gebiet als ihr Territorium. Als Folge des Angriffes von Aserbaidschan im September 2023 mussten 100.000 Armenier: innen die Region verlassen und Aserbaidschan kontrolliert seither das Gebiet.

Die Regierung der selbsternannten unabhängigen Republik wurde dabei verhaftet und ins Gefängnis gesperrt, sofern die Betroffenen überhaupt noch vor Ort waren. Am 17. Januar 2025 begann nun ein Prozess in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gegen die vor über einem Jahr verhafteten. Vor Gericht stehen 16 Menschen aus Arzach, der prominenteste von ihnen ist der ehemalige Staatsminister von Arzach, Ruben Wardanjan. Mehrere deutsche Menschenrechtsorganisationen befürchten jetzt einen politisch motivierten Schauprozess. Um zu erfahren, worum es dabei genau geht und was von dem Prozess zu erwarten ist, sprachen wir mit Dr. Tessa Hofmann von der Arbeitsgruppe Anerkennung, gegen Genozid, für Völkerverständigung.


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