Sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche hat eine lange Geschichte. Immer wieder werden neue Gutachten veröffentlicht, die neue Fälle ans Licht bringen, in denen Kinder und Jugendliche teils systematisch von Mitarbeiter*innen der Kirche missbraucht wurden. Genauso lang ist auch die Geschichte des Schweigens, Vertuschens, Täterschutzes in der katholischen Kirche. Nun ist ein neues Gutachten zum Erzbistum München veröffentlicht worden, dass nochmal etwas größere Wellen schlägt. Es kommt von der Münchener Kanzlei WSW und dokumentiert auf fast 2000 Seiten 42 konkrete Fälle und damit verbundenes Fehlverhalten kirchlicher Verantwortungsträger, darunter auch der emeritierte Papst Benedikt 16. Und dem aktuellen sowie ehemaligen Erzbischöfen. Das Besondere an diesem Gutachten ist, dass die Justiz mit involviert ist. Die 42 Fälle werden aktuell von der Staatsanwaltschaft München geprüft. Von mindestens 497 Opfern und 235 mutmaßlichen Tätern gehen die Gutachter aus, die Dunkelziffer soll noch höher sein. Über die sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche und besonders dieses Gutachten haben wir mit Prof. Heiner Keupp gesprochen. Er ist tätig in der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Als erstes haben wir Ihn gefragt, was den Tätern konkret vorgeworfen wird.
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