NSU-Watch: „Wir müssen unsere Solidarität gleich verteilen!“

Seit mindestens zwei Jahren kommt es immer wieder zu rechtsradikalen Morddrohungen per E-Mail, vorrangig gegen Politikerinnen und Journalistinnen im gesamten Bundesgebiet. Bereits im letzten Jahr wurde bekannt, dass die Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız, NSU-Nebenklageanwälin der Familie von Enver Şimşek,  seit August 2018 mit „NSU 2.0“ signierte Morddrohungen erhielt. Nun wurde bekannt, dass auch die LINKE-Politikerinnen Janine Wissler, Martina Renner und Anne Helm im Laufe diesen Jahres ähnliche Drohbriefe erhalten haben, ebenso die Kabarettistin Idil Baydar. Die an Başay-Yıldız, Wissler und Baydar gerichteten Drohungen enthielten persönliche Daten, die zuvor aus Computern der hessischen Polizei abgerufen worden waren. Die Initiative NSU Watch bezweifelt im Zuge der Debatte um den sogenannten „NSU 2.0“ in einem Statement, dass die Polizei die Ermittlungen gegen ihre eigenen Kolleg*innen von sich aus gründlich führen werde. NSU Watch ist ein Bündnis antifaschistischer und antirassistischer Gruppen und Einzelpersonen aus dem ganzen Bundesgebiet, die seit über einem Jahrzehnt die Aufklärung und Aufarbeitung der NSU-Komplexes begleitet und dokumentiert. Dabei hat die Initiative bereits viele Einblicke in den Umgang seitens der Behörden mit rechtsradikaler Gewalt bekommen. Radio Corax sprach mit Caro von NSU Watch.


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