„Nothing tastes as good as skinny feels” sagte Stil-Ikone Kate Moss 2009 in einem Interview – damit traf sie genau den Zeitgeist der frühen 2000er Jahre, in denen von Frauen erwartet wurde, möglichst dünn zu sein. In den vergangenen Jahren sah es so aus, als hätten wir den Trend des „extrem dünn seins“ überwunden – curvy und plus-sized Models machten Werbung für große Brands, auf Social Media wurde viel über Body-Positivity und Selbstliebe gesprochen. Seit 2020 lässt sich in diesem Bereich jedoch eine komplette Kehrtwende erkennen. Skinny-Tok Influencer erzählen von ihrem „Skinny-Girl mindset“, Proteinshakes werden als Mahlzeitenersatz beworben und alles dreht sich um klcal – super dünn zu sein ist wieder angesagt!
Nicht selten können solche Inhalte im Netz zu einem verminderten Selbstwert und der Entwicklung einer Essstörung führen. Die KKH (Kaufmännische Krankenkasse) veröffentliche im Mai dieses Jahres eine Studie, welche aufzeigt, dass Essstörungen insb. bei jungen Mädchen stark zugenommen haben. Konkret heißt das: bei Mädchen im Alter zw. 12-17 Jahren haben die Fälle von Magersucht, Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und Binge Eating besonders stark zugenommen. Von 2019 bis 2023 ist ein Anstieg von 101 auf 150 Personen pro 10.000 Versicherte zu verzeichnen. Wodurch dieser Anstieg zustande kommt und was man tun kann, um der Entstehung von Essstörungen vorzubeugen, darüber haben wir mit KKH-Psychologin Franziska Klemm gesprochen.
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