Markus Rieger-Ladich ist Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen. Beim diesjährigen Kongress für Erziehungswissenschaft, initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, hielt er einen Vortrag über – wie er im Titel formulierte – den „Hunger nach Charisma“, und gewährte darin einen „Blick in den Maschinenraum der Disziplin“.
Aus seinen Ausführungen spricht die Aufforderung, Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten im Fach Erziehungswissenschaft nicht mehr länger „nur“ zu kritisieren, sondern dieser Kritik auch Taten folgen zu lassen. Zwar sei die Erziehungswissenschaft gemeinsam mit der Bildungssoziologie Vorreiterin darin gewesen, soziale Ungleichheiten in der BRD, vor allem im Bildungssystem, aufzudecken. Aber Rieger-Ladich bemerkt, dass sein Fach, die Erziehungswissenschaft, ebenso wie alle anderen Disziplinen nicht frei ist von Ausschlussmechanismen in Studium, Forschung und Lehre, bedingt durch patriarchale, rassistische oder andere Denkmuster. Gerade in Zeiten, die als krisenhaft erlebt oder beschrieben werden, greifen diese regressiven Denkmuster immer öfter, und es scheint die heimliche Sehnsucht nach einer Lichtgestalt aufzukommen, die nicht selten weiß und männlich ist.
Markus Rieger-Ladich beginnt zunächst mit dem Aufhänger und Oberthema des Kongresses, der Krise, und beschreibt, was es damit auf sich hat. Wer ruft eigentlich die Krise aus? Was bedeutet Krise für die einen und was für die anderen?
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