Von den Nazis entführt und zwangsadoptiert – „Geraubtes Kind“ klagt auf Entschädigung

"Während der NS-Okkupation raubten die Besatzer in Polen, Russland, Slowenien, in der Tschechoslowakei und in Norwegen mehrere zehntausend Kinder, fälschten ihre Identität und verschleppten sie ins Reich – weil sie germanisch aussahen: blond und blauäugig. In Zwangsanstalten wurden diese Opfer eingedeutscht. Sie erhielten neue Namen und wurden zur Adoption frei gegeben. Viele dieser Kinder wissen bis heute nicht, wer sie wirklich sind." So heißt es in einer Pressmittleilung des Vereins "Geraubte Kinder-vergessen Opfer e.V." Eines dieser geraubten Kinder ist Hermann Lüdeking, er wurde von den Nationalsozialisten aus Polen entführt, er hat eine gefälschte Geburtsurkunde, kennt weder seinen Geburtsnamen noch eine leiblichen Eltern oder weiß, ob er Geschwister hat.

Vor dem Oberverwaltungsgericht in Köln wurde über den Fall verhandelt. das Bundesfinanzministerium hatte sich bisher geweigert, Entschädigungszahlungen zu leisten. Der Fall von Hermann Lüdeking ist besser dokumentiert als andere. Sollte er den Prozess gewinnen, könnte er einen Präzedenzfall für andere geraubte Kinder schaffen. Wir haben mit Christoph Schwarz vom Verein "Geraubte Kinder- Vergessene Opfer e.V." gesprochen.


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