Was passiert mit jüdischen Gräbern, wenn es aufgrund der Shoah keine Angehörigen mehr gibt, die sie pflegen können?

Der Niemand wird Vergessen e.V ist ein Verein, der sich das Gedenken an die Shoah zur zivilgesellschaftlichen Aufgabe macht. Dabei handelt es sich um einen gemeinnützigen Verein, der sich für die Erinnerung jüdischen Lebens in Deutschland vor der Shoah einsetzt und dafür jüdische Friedhöfe pflegt. Friedhöfe und Tatorte des Genozids sind eine der wenigen verbleibenden materialisierten Erinnerungen an jüdisches Leben vor dem 2. Weltkrieg. Doch mit der Vertreibung und Auslöschung von Jüd*innen durch das NS-Regime wurden auch die Angehörigen derer ermordet, deren Gräber bis heute existieren. Viele jüdische Friedhöfe wurden im Zuge der Novemberpogrome 1938 demoliert oder gänzlich zerstört. Die Gräber, die es noch gibt, sind häufig verwildert, weil sich niemand für die Pflege der Gräber verantwortlich fühlt. Zumindest gilt dies für Ortschaften, in denen es keine aktive jüdische Gemeinde mehr gibt.

Wir sprachen mit einem Aktiven des Niemand Wird Vergessen e.V über ihre Arbeit auf jüdischen Friedhöfen und ihr aktuellstes Projekt in Aschersleben.
Der Verein wurde 2018 gegründet, als Initiative besteht Niemand Wird Vergessen jedoch bereits seit 2012.