Die Künstler Marguerite Friedländer und Gerhard Marcks kamen 1925 nach Halle. Ein von Walter Gropius‘ Kurs abweichendes Kunstverständnis ließ sie von der Bauhauswerkstatt in Dornburg an die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein wechseln. In Halle waren sie äußerst produktiv, sie als Keramikerin und Porzellandesignerin, er als Bildhauer. Diese Phase dauerte nicht lange, die Deutschen verfolgten Marguerite Friedländer als Jüdin, sie musste emigrieren um zu überleben. In den USA konnte sie eine zweite Laufbahn als Keramikerin einschlagen. Gerhard Marcks aber blieb in Deutschland, nachdem er 1933 als Leiter der „Burg“ entlassen wurde. Seine Rolle im Nationalsozialismus ist ambivalent, dennoch bleibt er zeitlebens mit Marguerite Friedländer freundschaftlich verbunden. Noch bis Februar 2019 zeigt eine Ausstellung des Kunstverein Talstraße nun die Werke die Friedländer und Marcks in ihrer hallischen Zeit schufen. Eine Spurensuche mit der Kuratorin Renate Luckner-Bien.