Mit dem Inkrafttreten des Eu-Türkei-Deals im Frühjahr 2016 verwandelte sich das ursprünglich als Registrierungsstelle genutzte Camp Moria auf der griechischen Insel Lesbos, in einen sogenannten „Hot Spot“. Das einstige „Durchgangslager“ entwickelte sich zu einem Gefängnis indem tausende Menschen monatelang festsitzen und auf das Ergebnis ihres Asylgesuchs warten. Mit einer Kapazität von ursprünglich 2300 Personen, ist das Lager mittlerweile um das dreifache überbelegt, sodass sich rund um Moria kleine Sommerzeltstädte gebildet haben. Nicht nur dort, sondern auch im Lager selbst, ist ein beträchtlicher Teil der schutzsuchenden Menschen den widrigen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Neben der unzureichenden Lebensmittelversorgung, den fehlenden und überfrequentierten sanitären Einrichtungen, der mangelnden medizinischen Betreuung und des nahezu inexistenten juristischen Beistandes, erzeugt die alltägliche Tristesse zusätzlich ein aggressives Klima, welchem die Menschen, oft unter den Augen des eigentlichen Sicherheitspersonals, ausgeliefert sind.
Während eines Aufenthaltes auf der griechischen Insel Lesvos im November und Dezember 2017 wurden Interviews mit Geflüchteten und Vertreter*innen humanitärer Organisationen geführt. Ausschnitte aus diesen Interviews wurden mit Erläuterungen zu einem Radiobeitrag zusammengestellt.
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