Anton Wilhelm Amo war der erste schwarze Dozent der Philosophie und des Rechts an einer deutschen Universität. Er wurde als Kind verklavt und 1707 nach Deutschland gebracht. Er konnte an der Uni Halle studieren, wo er später auch tätig wurde. Am Uniring in Halle soll eine Statue an Anton Wilhelm Amo erinnern. Doch die Statue stellt nicht ihn selbst dar, sondern in klischeehafter Weise einen afrikanischen Mann mit afrikanischer Frau in Rock mit freiem Oberkörper. Dass sich Anton Wilhelm Amo an der Uni wahrscheinlich nicht so gekleidet hat, unverheiratet war und, nachdem er einer deutschen Frau einen Antrag machte, nach Ghana zurückkehren musste, das stellt die Statue, die 1946 in Auftrag gegeben wurde, nicht dar. In Berlin soll an Anton Wilhelm Amo in angemessenerer Art und Weise gedacht werden. Zur Umbenennung einer Straße mit rassistischem Namen in Anton-Wilhelm-Amo-Straße ruft in Berlin seit einigen Jahren das Bündnis Decolonize Berlin und die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) auf. Darüber haben wir mit Tahir Della gesprochen. Tahir Della ist Vorstand der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland und zudem ihr Pressesprecher und Fachreferent für Dekolonisierung.
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