DOK Leipzig 2019: Zustand und Gelände – ein Filmgespräch mit Ute Adamczewski

Die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Terrors nimmt in der Erinnerungskultur in Deutschland einen prominenten Platz ein. Doch ein wesentlicher Aspekt der politischen Verfolgung ist heute in Vergessenheit geraten: die frühen Konzentrationslager der Nazis. Bevor es die zentralen Konzentrationslager zur industriellen Vernichtung gab, haben SS und Polizei politische Gegner in improvisierten Lagern inhaftiert und getötet. Dazu wurden bestehende Gebäude umgenutzt, manchmal inmitten von Kleinstädten. In Sachsen gab es besonders viele dieser frühen Lager. Über diese Orte und die heutige Erinnerung daran hat Ute Adamczewski den Film "Zustand und Gelände" gedreht. Der Film zeigt, wie sich der Terror der Nazis mühelos in das Kleinstadtleben einfügen lies und wie leicht so eine Erinnerung überschrieben werden kann. Zu den bewegten Bildern dieser heutigen Orte verlist eine Stimme aus dem Off unermüdlich was an diesen Orten geschah: Protokolle der Nationalsozialisten und Berichte von Überlebenden. Wir haben uns auf dem DOK-Filmfestival mit der Filmemacherin Ute Adamczewski über ihren Film unterhalten.

Der Film "Zustand und Gelände" hat auf dem DOK-Leipzig eine Goldene Taube sowie den ver.di-Solidaritätspreis gewonnen.


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