Sie baten nicht länger um Erlaubnis

Diskussion zur Praxis Freier Radios in den 1980ern: Am Bodensee ertönte „Radio Wellenbrecher“, in Offenburg „Radio Paranoia“, in Regensburg „Radio Freie Schnauze“, in Hamburg „Radio Hafenstraße“, in Köln „Radio Wahnsinn“ und in Göttingen „Radio Pflasterstein“. Auch in der BRD entstanden Ende der 70er Jahre illegale Piratensender, die selten länger als 30 Minuten pro Aktion und aus Protest gegen Umweltzerstörung, Atomkraftwerke oder Wohnraumnot via UKW agitieren. Sie wurden von Polizei und Bundespost verfolgt. Fünf Jahre Haft war die Höchststrafe. Einige Richter und Staatsanwälte stellten gar das Hören der Sender unter Strafe. Es kam zu Dutzenden Verurteilungen. Razzien und Repression waren beispielsweise in Freiburg (Radio Dreyeckland) an der Tagesordnung. Darüber berichtet der Film "Wir bitten nicht länger um Erlaubnis". Im Anschluss an eine Vorführung des Filmes in Halle diskutieren Jan Bönkost und Heide Platen. Zudem kam Dirk Teschner zu Wort. Teschner - der Ende der 80er Jahre in Karl-Marx-Stadt Aufnahmen eines illegalen Berliner Piratenradios verbreitete - wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.


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