Am 21. 06. dieses Jahres soll in Äthiopien gewählt werden. Die Wahlen werden als wichtiger Test für Ministerpräsident Abiy Ahmed gesehen: Er kam infolge des Rücktritts seines Vorgängers an die Macht - ist also noch nie vom Volk gewählt worden. Seitdem hat er viele Reformen auf den Weg gebracht. Unter anderem wegen seines Friedensschluss mit dem Langzeit-Rivalen Eritrea erhielt er 2019 den Friedensnobelpreis. Allerdings haben sich während seiner Amtszeit ethnische Spannungen und Konflikte in dem Vielvölkerstaat mit seinen rund 112 Millionen Einwohnern verschärft und die Kritik an Abi wächst.
Ursprünglich war die Wahl für den vergangenen August geplant, dann aber zunächst wegen der Corona-Pandemie und im Weiteren aufgrund “logistischer Schwierigkeiten” verschoben worden. Die damals in der Nord-Region regierende Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) hatte sich der Verschiebung widersetzt und im September ihre Regionalwahlen abgehalten. Dies führte - unter anderem - zu dem seit Anfang November andauernden Konflikt zwischen der TPLF und der Zentralregierung in Addis Abeba. In Zusammenhang mit dem Konflikt sind bisher mehr als 50.000 Menschen in den Sudan geflohen.
Über den Konflikt in der Tigray-Region haben wir mit Professor Dr. Magnus Treiber gesprochen. Er lehrt am Institut für Ethnologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und ist spezialisiert auf das Horn von Afrika, insbesondere Eritrea und Äthiopien.
Unsere Arbeit ist nur dank eurer Unterstützung möglich. Wir freuen uns immer über Spenden oder Fördermitgliedschaften. Noch besser ist es natürlich, wenn ihr Lust habt selber Radio zu gestalten und freies Radio nicht nur hört und unterstützt, sondern auch macht! Gerne könnte ihr uns jederzeit Feedback geben.