Wer spricht und wer hört zu – Gedenken am 2. Jahrestag des Anschlags

Am Samstag den 9. Oktober jährte sich der antisemitische, rassistische und frauenfeindliche Anschlag von Halle zum zweiten Mal. In Halle wurde an dem Tag auf unterschiedliche Weise an den Anschlag und die Opfer und Betroffenen gedacht. Beim offiziellen Gedenken legten VertreterInnen von Stadt, Land und Bund Kränze an den Tatorten Synagoge und Tekiez, ehemals Kiez-Döner ab. Gedenkworte wurden nur an der Synagoge gesprochen und nur von den PolitikerInnen selbst. Doch sollte Gedenken nicht vielmehr ein Sprechen lassen und Zuhören bedeuten? Betroffene des Anschlags vom 9. Oktober kritisieren, dass sie zuhören sollen statt dass ihnen zugehört wird. Wer spricht und wer hört zu, diese Frage stellt sich in Halle bereits seit dem ersten Jahrestag des Anschlags. Neben dem offiziellen Gedenken der Stadt fanden in den Tagen um den zweiten Jahrestag noch zahlreiche weitere Gedenkveranstaltungen statt, organisiert von zivilgesellschaftlichen Gruppen und Privatpersonen. Veranstaltungen, auf denen Betroffene sprachen, die von Betroffenen mitorganisiert wurden, die aber auch nicht immer alle Betroffenen im Gedenken vereinen konnten. Radio Corax hat diese Veranstaltungen begleitet und Stimmen zum Gedenken am 9. Oktober eingefangen. Unter anderem von den Anschlagsüberlebenden Max Privorotzki (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Halle), Talya Feldman (Künstlerin) und Ismet Tekin (Betreiber des Tekiez). Zudem kommen Valentin Hacken (Sprecher vom Bündnis Halle gegen Rechts) und Mitglieder der Soligruppe Teckiez/Kiez-Döner und der Initiative 9. Oktober zu Wort.


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