Melanie Hartmann: „Antimoderner Abwehrkampf – Zum Zusammenhang von Antisemitismus und Antifeminismus“
Antisemitische und antifeministische Ressentiments sind sowohl eng miteinander als auch mit einer verschwörungsideologischen Weltsicht verknüpft. Sie treten ineinander verschränkt auf, transportieren und ergänzen sich wechselseitig. Feminismus „verweibliche“ die Männer, verwehre den Frauen ihre natürliche Bestimmung, „frühsexualisiere“ die Kinder und gefährde dadurch das Wohl des „deutschen Volkes“, so verlautbaren rechte Gruppen, Parteien und Attentäter, wie jener aus Halle.
Im virtuellen Raum beschreiben verschwörungsideologische Blogs und Websites den Feminismus als Herrschaftsinstrument der „jüdischen Elite“, das zur Schwächung und letztlich zur Vernichtung des „deutschen Volkes“ eingesetzt werde.
Der Vortrag zeichnet diese Verschränkungen von Antisemitismus und Antifeminismus, insbesondere im Rechtsterrorismus, nach.
Weitere Folgen in der Vortragsreihe Der Anschlag von Halle – antisemitische Ideologie, Memes und die gesellschaftliche „Mitte“
Johanna Maj Schmidt: „Meme-Warriors und Attentäter – Heldenbilder in extrem-rechter Internetkultur“
Lydia Lierke: „Erinnern stören- der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive“
Till Ewald: „Der Halle-Prozess und die Rolle der Nebenklage“