Bei Radio Corax und insbesondere in den Antifanews werfen wir immer wieder einen Blick darauf, wie sich die extreme Rechte in Deutschland entwickelt. Dass diese Analysen notwendig sind, hat spätestens seit zwei Jahren eine neue Dringlichkeit: Vor zwei Jahren ist die Alternative für Deutschland zweitstärkste Partei im Landtag von Sachsen-Anhalt geworden. Auch in anderen Landtagen ist die AfD eine relevante Kraft geworden - im letzten Jahr zog die AfD dann auch in den Bundestag ein. Wer die strategische und inhaltliche Ausrichtung der AfD und ihr verwandter politischer Milieus mitverfolgt, dem könnte in letzter Zeit ein Umstand ins Auge gefallen sein: In den letzten Monaten wird innerhalb dieses Milieus vermehrt über soziale Fragen diskutiert. Die AfD und andere rechte Gruppierungen versuchen, soziale Verwerfungen in Deutschland zu thematisieren und innerhalb ihres spezifisches politisches Koordinatensystems zu bearbeiten. Die AfD versucht stärker mit ihrem Arbeitnehmer-Bund aida aufzutreten, Björn Höcke stellt sich mit einem AfD-Schirm in die Zweite Reihe einer IGMEtall-Demo in Erfurt, die neurechte Initiative "Ein-Prozent" ruft zu den Betriebsratswahlen auf und die neurechte Zeitschrift "Sezession" diskutiert darüber, wie das geht: "Sozial ohne rot zu werden". Für uns war dies ein Anlass, einmal grundlegend zu fragen: Wie versucht die Rechte die soziale Frage zu thematisieren? Welche Widersprüche lassen sich innerhalb dieses Diskurses ausmachen? Und welche Argumente lassen sich dagegen in Anschlag bringen.
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