Autoritäre Erziehungsratgeber im (Post)Nazismus

Johanna Haarer war eine österreichisch-deutsche Ärztin im 3. Reich die - trotz fehlender pädagogischer Ausbildung - einen Erziehungsratgeber geschrieben hat. Dieser trug den Namen: Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind. Der damalige Bestseller zählt heute zur schwarzen Pädagogik

Haarers Ansichten sind zweifelsfrei kontrovers. Sie riet dazu Körperkontakt der über das Stillen, Wickeln und zu Bett legen hinausgehen zu vermeiden. Kinder sollten nicht verhätschelt werden und man sollte ihren Willen brechen indem man ihr Weinen ignoriert. Diese Methoden klingen grausam, doch trotzdem wurde der Johanna Haarers Erziehungsratgeber noch bis in 80er Jahre zahlreich gekauft.

Könnte dieser Ratgeber auch heute noch einen Einfluss auf die Erziehungspraktiken in Familien haben? Und wie wirkt sich ein solch distanzierter Umgang mit einem Kleinkind auf das Kind aus? Darüber hat sich Theo von der Radio Corax Redaktion mit Benjamin Ortmeyer unterhalten

Benjamin Ortmeyer ist pädagogischer Mitarbeiter an der J.-W.-Goethe-Universität in Frankfurt/M. im Fachbereich Erziehungswissenschaften. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit der Pädagogik in der Zeit des Nationalsozialismus.


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