Der Anschlag von Halle – antisemitische Ideologie, Memes und die gesellschaftliche „Mitte“

Lydia Lierke: „Erinnern stören- der Mauerfall aus migrantischer und jüdischer Perspektive“

Der Mauerfall 1989 ging mit einer Vereinigung einher, die im folgenden Jahrzehnt migrantische und jüdische Lebensrealitäten in Deutschland massiv bedrohte. In der ritualisierten Erinnerungskultur ist das Erleben dieses Epochenbruchs aus Sicht der migrantischen und jüdischen Bevölkerung lange eine Leerstelle geblieben. Das Buch möchte diese oft unbekannten Geschichten und Perspektiven auf die deutsch-deutsche Vereinigung wieder sichtbar machen und an die Kämpfe um Teilhabe in den 1980er Jahren, einschneidende Erlebnisse um die Wende und die Selbstbehauptung gegen den Rassismus der 1990er Jahre erinnern. So beinhaltet der Sammelband Geschichten von Bürgerrechts- und Asylkämpfen ehemaliger Gastarbeiter*innen, von Geflüchteten in der BRD und der DDR, Beiträge über den Eigensinn von Vertragsarbeiter*innen, von damaligen internationalen Studierenden, über jüdisches Leben in Ost und West sowie über die Kämpfe von Sinti und Roma im geteilten Deutschland.

Weitere Folgen in der Vortragsreihe Der Anschlag von Halle – antisemitische Ideologie, Memes und die gesellschaftliche „Mitte“

Melanie Hermann: „Antimoderner Abwehrkampf – Zum Zusammenhang von Antisemitismus und Antifeminismus“

Johanna Maj Schmidt: „Meme-Warriors und Attentäter – Heldenbilder in extrem-rechter Internetkultur“

Marie Sophie Vogel: „Die „Mitte“ als Retterin der Demokratie? – Zur Demokratiefähigkeit der Christlichen Union“

Till Ewald: „Der Halle-Prozess und die Rolle der Nebenklage“