Wie prägt Geschichte unsere Gegenwart? Welche Formen der Auseinandersetzung mit der Geschichte brauchen wir? Diese Fragen beschäftigen die Schriftstellerin Cornelia Lotter. Sie setzt sich in ihrer Literatur mit der Gewaltgeschichte des Leipziger Stadtraums auseinander. Auch fernab des Schreibens ist sie in diesem Bereich aktiv, im Initiativkreis Riebeckstraße 63. Dieser Ort in Leipzig war über die Jahrzehnte unter anderem Zwangsarbeitsanstalt, Ort der NS-Verfolgung und geschlossene Venerologische Station, in der Frauen in der DDR-Zeit festgehalten und misshandelt wurden. Cornelia Lotters aktueller Roman beschäftigt sich ebenfalls mit der DDR: er handelt vom geschlossenen Jugendwerkhof Torgau - in der DDR war er nicht nur legendär, er war eine Drohkulisse. Und für die dort Eingesperrten ein Trauma fürs Leben. Nur: Wie präsent ist uns das heute noch? Wie wirkt eine gewalttätige Vergangenheit bis in die Gegenwart fort? Cornelia Lotter verhandelt diese Fragen mit ihrem Roman "Der Himmel über den Mauern". Wir sprachen mit ihr über ihre literarische Auseinandersetzung mit dem Jugendwerkhof Torgau und dem System der Heimerziehung in der DDR.
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