Die letzten Tage dominieren Berichte über den Sieg der Taliban in Afghanistan die Medien. Nach nur wenigen Tagen hat die radikalislamische Gruppe am Montag die Hauptstadt Kabul eingenommen und den Krieg um Afghanistan beendet. Die ersten Reaktionen waren schockiert von der Geschwindigkeit der Übernahme, Einschätzungen gingen von einem schwierigeren, längeren Prozess aus. Nun bleibt lediglich der Flughafen unter der Kontrolle der NATO. Ein Flughafen der überrannt wird von Menschen, die versuchen noch Afghanistan zu verlassen bevor die Taliban ihr neues Regime verfestigen können. Sie befürchten zum Ziel für die Taliban zu werden.
In einem Afghanistan unter der Taliban, welche sich dem Kampf gegen westlichen Imperialismus verschrieben hat und eine strenge Auslegung der Scharia als Recht umsetzen, fürchten sie um ihr Leben. Viele von Ihnen haben für die NATO-Streitkräfte gearbeitet, oder für Projekte der Besatzer*innen, und einige auch für die Bundeswehr. Der erste Evakuierungsflug der Bundeswehr am Montag hatte gerade einmal 7 Menschen an Bord. Alle sieben waren deutsche Ortskräfte. Eine Evakuierung der afghanischen Ortskräfte, mit denen die Bundeswehr und das Auswärtige Amt zusammen arbeitete, wird erst seit Montag von der Bundesregierung ernsthaft in Erwägung gezogen. Radio Corax sprach mit Bernhard Klaus von der Informationsstelle für Militarisierung.
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