Die Figur des Mannes in der Krise

Die Abwertung und Abwehr des Weiblichen ist entscheidend für die Konstruktion von Männlichkeit und die Geschlechtsidentität des weißen, heterosexuellen Mannes. Seit der zweiten Frauenbewegung - spätestens - gerät diese jedoch ins Wanken. Auf das Infragestellen dieser Männlichkeit reagierte in den 90er Jahren die Figur des krisengebeutelten Mannes: In Filmen wie "Fight Club" und Romanen wie "Ausweitung der Kampfzone" von Michel Houellebecq wird das Bild des abgehängten, depressiven, vernachlässigten Mittelstandsmannes gezeichnet, der v.a. auch Frauen für sein Unglück verantwortlich macht. Was diese regressive Figur ausmacht, welcher Realität sie gegenüber steht und in welcher Art und Weise sie das klassiche Geschlechterverhältnis reproduziert, darüber haben wir mit Ines Kappert gesprochen.

Ines Kappert leitet das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung und forscht u.a. zu Männlichkeitsentwürfen. Ihre Dissertation zur Figur des Mannes in der Krise ihre Dissertation "Der Mann in der Krise, oder, Kapitalismuskritik in der Mainstreamkultur" ist 2008 im Transcript-Verlag erschienen.


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