Vor über einer Woche hat ein Drohbrief die reformjüdische Gemeinde in Halle erreicht. Es handelt sich dabei nicht um die jüdische Gemeinde am Wassertum, die im Oktober Ziel des antisemitischen Anschlags war.
Gerichtet ist der Drohbrief an die reformjüdische Gemeinde gewesen. Dabei handelt es sich um eine kleine Gemeinde mit ca. 260 Mitgliedern. Das Reformjudentum ist von einer humanistischen Tradition geprägt und lehnt die strenge Auslegung ritueller Traditionen ab. In Sachsen-Anhalt befinden sich reformjüdische Gemeinden in einer schwierigen Lage, da sie keine Gelder vom Land erhalten.
Der Brief der die reformjüdische Gemeinde am Freitag erreichte enthielt Schmähungen und Drohungen mit nationalsozialistischer Ideologie. Der Brief reiht sich ein in eine Reihe antisemitischer Vorfälle in Halle. Mehrmals innerhalb einer Woche wurden aus Taschentüchern gefertigte Hakenkreuze vor den Büros der anderen jüdischen Gemeinde in Halle abgelegt.
Radio Corax hat mit Karl Sommer gesprochen. Er ist Vorsitzender der reformjüdischen Gemeinde in Halle.
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