Ein Mausoleum in Osendorf als Zeugnis von Sinti in Halle
Josef Weinlich oder Nauni wurde der Mensch genannt, der 1915 starb und daraufhin an dem Ort an dem er lebte, bestattet wurde: Osendorf bei Halle. Josef Weinlich war als Pferdehändler tätig und hatte die weitläufige Saaleaue genutzt, um dort die Tiere weiden zu lassen. Seine Beerdigung schließlich fand auf dem Osendorfer Friedhof statt, sein Sarg wurde in einem kleinen, eigens erbauten Mausoleum beigesetzt. Im Laufe der Jahre wurden weitere Mitglieder der Familie dort bestattet. Sie alle waren Sinti. Das kleine Mausoleum in Osendorf steht seit letztem Jahr in der Diskussion als möglicher Informationsort. Informationsort über Sinti, die in der Stadt Halle lebten und die hier im Nationalsozialismus verfolgt, ghettoisiert und depotiert wurden. Eine Erkundung des Osendorfer Ortes mit dem Gedenkstättenleiter des Roten Ochsen, Michael Viebig.