Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren (Ex-)Partner ermordet. Im vergangenen Jahr waren es laut Polizeistatistik 139 Frauen, die Opfer eines Femizids geworden sind. Jeden zweiten Tag gab es einen Tötungsversuch – die Dunkelziffer dürfte noch viel höher liegen. Trotz dieser erschreckenden Statistik wird der Mord an Frauen medial noch immer häufig als "Eifersuchtsdrama", "Ehrenmord" oder "Familiendrama" verharmlost. Diese Begriffe verschleiern die systematische Gewalt, die Femiziden innewohnt. Den Begriff "Femizid" etablieren und die Gesellschaft dafür sensibilisieren, das haben sich die beiden Journalistinnen Julia Cruschwitz und Carolin Haentjes mit ihrem Buch "Femizid - Frauenmorde in Deutschland" vorgenommen. In dem Buch lassen sie Überlebende, Angehörige und Zeug*innen von Femiziden und Gewalt an Frauen sprechen. Zudem kommen auch Wissenschaftler*innen, Kriminolog*innen, Polizist*innen, Sozialarbeiter*innen und Anwält*innen zu Wort. Das Buch zeigt: Femizide sind ein gesamtgesellschaftliches Problem, aber es gibt sinnvolle Wege zu einem besseren Schutz von Frauen vor männlicher Gewalt – wir müssen sie nur endlich beschreiten. Wir haben uns mit Julia Cruschwitz über "Femizide - Frauenmorde in Deutschland" unterhalten.
https://www.hirzel.de/femizide/9783777630298
Unsere Arbeit ist nur dank eurer Unterstützung möglich. Wir freuen uns immer über Spenden oder Fördermitgliedschaften. Noch besser ist es natürlich, wenn ihr Lust habt selber Radio zu gestalten und freies Radio nicht nur hört und unterstützt, sondern auch macht! Gerne könnte ihr uns jederzeit Feedback geben.