Gedenkstele erinnert an Zwangsarbeit in Leipzig

Im Juni 1944 entstand in Leipzig auf dem Gelände der heutigen Kamenzer ­Straße 10 und 12 im Stadtteil Schönefeld das erste Frauenaußenlager des KZ Buchenwald. Mit über 5.000 Gefangenen entwickelte sich das KZ-Außenlager »­HASAG Leipzig« innerhalb von wenigen Monaten zum größten Frauenaußenlager des KZ ­Buchenwald. An dieses Außenlager erinnerte bislang wenig. Im Gegenteil: das ehemalige HASAG-Gelände wurde vor einigen Jahren von einem Neonazi gekauft, der dort unter anderem einen rechten Boxclub betreibt. Dies zum Trotz wurde diese Woche vor Ort eine Gedenkstele installiert, die an das Unrecht, das tausenden Zwangsarbeiter:innen wiederfahren ist, erinnern soll. Auf der Gedenkstele wird durch Bilder und Texte über die gnadenlose Ausbeutung vorwiegend weiblicher KZ-Häftlinge in dem ehemaligen Rüstungsbetrieb informiert. Die Gedenkstele wurde am Dienstag offiziell durch die Stadt Leipzig und die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig eingeweiht. Doch bereits einen Tag zuvor wurde sie von Unbekannten beschädigt. Auf der Rückseite sei die Stele zerkratzt worden, darauf weist Anja Krause von der Gedenkstätte Leipzig in einem Artikel im Neuen Deutschland hin. Welche Relevanz diese Gedenkstele für Hinterbliebene von Ofpern hat, aber auch für die Stadt Leipzig und für die Gedenkstätte für Zwangsarbeit, darüber sprachen wir vor der Eröffnung mit Anja Kruse.


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