Gesellschaftliche Gruppen und soziale Bewegungen, die aus der herrschenden Öffentlichkeit ausgeschlossen waren, haben immer wieder versucht, Ansätze von Gegenöffentlichkeit zu etablieren. Arbeiter:innen, Frauen, von der Norm Abweichende, Dissidenten und andere, deren Erfahrung in der etablierten öffentlichen Sprache keinen Ausdruck finden konnte, schufen sich eigene Formen der Öffentlichkeit, um sich untereinander zu verständigen, Räume für die Reflexion der eigenen Erfahrungen zu ermöglichen und Kritik artikulieren zu können. Doch auch diese Versuche sind von Widersprüchen bestimmt. Sie entwickelten vor allem im Zuge ihrer Institutionalisierung eigene Formen von Schwerfälligkeit und Ausschluss, wollten sie nicht als kurzfristig-situative Äußerung von Protest schnell wieder untergehen.
Die neue Ausgabe des Magazins „Kunst, Spektakel &
Revolution“ widmet sich den Begriffen von Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit. In einer Gesprächsrunde mit an der Ausgabe Beteiligten wurde in Leipzig das Heft vorgestellt. Dabei konnten mehrere historische Beispiele ins Gespräch gebracht werden: Die
Arbeiter Illustrierte Zeitung (AIZ) als ein Beispiel „proletarischer Öffentlichkeit“ in der Weimarer Republik, die
Arbeiter-Radiobewegung der '20er und '30er Jahre, illegale Radioprojekte kurz nach 1989 und der heutige Zustand Freier Radios.
Unsere Arbeit ist nur dank eurer Unterstützung möglich. Wir freuen uns immer über Spenden oder Fördermitgliedschaften. Noch besser ist es natürlich, wenn ihr Lust habt selber Radio zu gestalten und freies Radio nicht nur hört und unterstützt, sondern auch macht! Gerne könnte ihr uns jederzeit Feedback geben.