Was sich diese Tage zeigt: Alles hängt von den Kapazitäten eines Gesundheitssystems ab. Inwieweit das deutsche Gesundheitssystem der Corona-Pandemie gewachsen sein wird, wird sich zeigen. Doch schon vor dem Ausbruch des Corona-Virus klagten Pflegekräfte an deutschen Krankenhäusern über Überlastung. Patient*innen können bei den vorhandenen Bettenkapazitäten nicht mehr angemessen versorgt werden. Der Pflegenotstand war und ist ein viel diskutiertes Problem - geschaffen unter anderem durch die Ökonomisierung von Gesundheitsversorgung.
Einen anderen Ansatz, Gesundheit zu denken, unternehmen Kollektive aus Hamburg, Berlin, Dresden und Leipzig. Sie wollen Gesundheit ganzheitlich und Gemeinwohl orientiert denken. Ihr Ziel ist die Errichtung von solidarischen Gesundheitszentren, die als Alternative zur staatlichen und privaten Gesundheitsversorgung gedacht sind. In Leipzig hat die Initiative seit einigen Wochen nun Räume für ein solidarisches Gesundheitszentrum im Stadtteil Leipzig Schönefeld bezogen. Dort will die Gruppe eine medizinische Gesundheitsversorgung und eine psychosoziale Beratung anbieten. In Zeiten der Corona-Pandemie wird das umso notwendiger - aber es stellt die Gruppe auch vor Herausforderungen.
Welche das sind, das besprachen wir am Montag mit Marielena von der Poliklinik - dem solidarischen Gesundheitszentrum Leipzig und schauten, was die aktuelle Pandemie für ihre politische Praxis bedeutet und welche Handlungsmöglichkeiten sie als Gruppe derzeit sehen. Auf der Seite der Poliklinik werden etwa Informationsmaterialien und Möglichkeiten der gegeseitigen Unterstützung in verschiedenen Sprachen bereitgestellt. Marielena stellt hier zunächst die Initiative vor.
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