Das größte freie Radio der Türkei Açık Radyo steht unter Druck. Der türkische Medienrat UTÜK hat dem Sender die UKW-Lizenz entzogen. Vorausgegangen war eine Strafanordnung wegen einer Sendung, die sich mit dem Gedenken an den Völkermord an den Armenier*innen beschäftigte. Weil in der Sendung die Wörter "Massaker" und "Genozid" verwendet wurden, wurde dem Sender Anstiftung zum gesellschaftlichen Hass vorgeworfen. Das ist absurd angesichts der Tatsache, dass sich der Sender seit beinahe 30 Jahren für offene Kommunikation und gesellschaftliche Verständigung einsetzt. Açık Radyo sendet im Großraum Istanbul auf UKW und erreichte so schätzungsweise 100.000 Menschen. Das Webangebot wurde in der ganzen Türkei angenommen.
Um dem Sender die Lizenz zu entziehen, warf UTÜK dem Sender vor, ein 5-tägiges Sendeverbot missachtet zu haben. Doch über dieses Sendeverbot wurde Açık Radyo nie offiziell informiert. Seit dem 11.11. sendet Açık Radyo nach drei Wochen Sendepause wieder online. Der Testbetrieb ist der erste Schritt, um eine Lizenz als Webradio zu bekommen. Diese muss UTÜK dann erteilen. Radio Corax sprach mit İlksen Mavituna. Er ist stellvertretender Chefredakteur von Açık Radyo.
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