Kritik am Bundeskongress der »Linksjugend solid« – Gespräch mit dem Journalisten Sebastian Leber

Ein Beschluss zum Nahostkonflikt auf dem 18. Bundeskongress der »Linksjugend solid« in Berlin vom vergangenen Wochenende sorgte für starke Kritik. Die Rede war von Antisemitismus und einer Verharmlosung der Terrororganisation Hamas, die am 7. Oktober 2023 rund 1200 Menschen in Israel töte und dabei etwa 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppte. Kritik am Beschluss kam in dieser Hinsicht auch von der sächsischen Landtagsabgeordneten Juliane Nagel von der Partei »Die Linke«.

Der Landesverband der »Linksjugend solid« in Sachsen zeigte sich am Mittwoch in einem Beitrag auf Instagram nun ebenfalls öffentlich schockiert vom Bundeskongress und dem Beschluss. Auch er war mit einer Delegation vor Ort und brachte eine Reihe von Vorwürfen vor.

Die Rede ist dabei etwa von einer bewussten Entscheidung bestehende Gegenstimmen aus dem Verband zu drängen, Pluralismus beim Thema Nahost nicht mehr zuzulassen, pauschalen Rassismusvorwürfen, einer unsolidarischen Debattenführung, einer Missachtung der Geschäftsordnung, einer unzureichenden Abgrenzung von der Terrororganisation Hamas, bis hin zu Drohungen gegen Teilnehmende der Delegation aus Sachsen, die daher bereits in der Nacht aus Sicherheitsgründen habe abreisen müssen. Auch die Thüringer Delegation der »Linksjugend solid« sei davon betroffen gewesen.

Als Erste:r hatte der Journalist Sebastian Leber vom Berliner Tagesspiegel über ähnlich klingende Vorwürfe berichtet. Wir sprachen über seine Recherchen zum Bundeskongress und warum die Partei »Die Linke« aus seiner Sicht den Konflikt hier nicht scheuen darf.

Sebastian Leber. Er trägt schwarze Oberbekleidung und hat kurze dunkelblonde Haare. Der Hintergrund ist dunkelgrau. Er sieht direkt in die Kamers. Foto: Nassim Rad / Tagesspiegel | Nachträgliche Bearbeitung: Radio Corax.