„Mode ist die Poesie des Alltags“: Die Modejournalistin Helen Hessel

Berlin war in den 1920er Jahren ein Ort der Widersprüche. Hier wurden gesellschaftliche Veränderungen deutlich sichtbar, hier trafen politische Gegner aufeinander, hier standen Wilhelminischer Autoritarismus neuen, freiheitsliebenden Einstellungen gegenüber, hier waren die Nöte der Bevölkerung ebenso beobachtbar wie die Vorzüge des Fortschritts. Neue Berufsbereiche und -gruppen entstanden, allen voran das Angestelltentum. Der Sektor der Freizeit wuchs rasant, Cabarets, Vergnügungsparks und Tanztheater schossen wie Pilze aus dem Boden. In dieser Zeit und in dem Milieu, das sich überhaupt einen solchen Luxus, wie Autos, Parties und Mode leisten konnten, veränderte sich auch die Rolle und das Auftreten von Frauen. Eine, die sowohl selbst die „Neue Frau“ verkörperte und sich zudem intensiv und reflexiv mit diesem neuen Typ Frau beschäftigte, war die Modejournalistin Helen Hessel. Über „die wichtigste Modeexpertin dieser Zeit“, wie Adorno sie nannte, gibt die Schriftstellerin Birgit Haustedt, Autorin des Buches „Die wilden Jahre in Berlin. Eine Klatsch und Kulutrgeschichte der Frauen“, Auskunft.


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