Pandemierevisionismus? – Der mediale Umgang mit dem „Schwedischen Weg“ und Anders Tegnell

Anders Tegnell war bis 2022 Staatsepidemiologe der schwedischen Behörde für öffentliche Gesundheit. In dieser Rolle zeichnete er sich auch mitverantwortlich für den sogenannten "Schwedischen Weg", den der König des skandinavischen Landes Ende 2020 als gescheitert bezeichnete.

Ende Februar dieses Jahres veröffentlichte Tegnell nun gemeinsam mit der Journalistin Fanny Härgestam das Buch "Der andere Weg. Eigenverantwortung statt Zwang: Wie Schwedens Chef-Epidemiologe die Pandemie zähmte". Es folgte eine Vielzahl an Interviews mit und Beiträgen über Anders Tegnell.

Doch die mediale Darstellung von Tegnell sei zu unkritisch, so Jakob-Moritz Eberl, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Wien. Eberls Forschungsschwerpunkt liegt auf den Themen Medien und Demokratie. Sein Hauptforschungsinteresse gilt den Einflüssen von Mediendiskursen und Medienbias auf öffentliche Meinung und politisches Verhalten. Seit fünf Jahren ist Jakob-Moritz Eberl auch Mitglied des Austrian Corona Panel Project (ACPP), das gesellschaftlichen Auswirkungen und Dynamiken der COVID-19-Pandemie in Österreich über einen längeren Zeitraum untersuchte.

In der vergangenen Woche sprachen wir mit Eberl über den medialen Umgang mit Tegnell, was dieser aus seiner Sicht mit Pandemierevisionismus zu tun hat und die Ergebnisse des ACPP.


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Anders Tegnell während der täglichen Pressekonferenz vor dem Karolinska-Institut in Stockholm am 20. April 2020. Foto: Frankie Fouganthin. (CC BY-SA)