Pressearbeit während des Aufstands in Kolumbien

Am 28. April gingen in Kolumbien viele Menschen aus Protest gegen eine geplante Steuerreform auf die Straße. Die mittlerweile zurückgezogene Steuerreform sah eine Erhöhung der Steuern für viele Menschen vor, die durch die Corona-Pandemie eh schon mit dem überleben kämpften. Innerhalb kürzester Zeit kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstrierenden, der Polizei, Paramilitärs und dem Militär. In Cali wurden Barrikaden gebaut und lange erfolgreich verteidigt. Die Polizei reagierte mit äußerster Brutalität.

Heute ist die Lage etwas ruhiger, die Barrikaden sind inzwischen wieder verschwunden. Doch es ist eine trügerische Ruhe, die eher wegen der Hoffnungslosigkeit der Lage und der Angst der Bevölkerung vor dem Durchgreifen des Staates entstanden ist. Aus Cali hat der Fotograf Leonard Mikoleit seit Beginn der Proteste berichtet, bevor vor ein paar Wochen nach Deutschland geflohen ist. Über die Gründe für seine Flucht und die Bedingungen für Pressearbeit in Cali berichtet er im Gespräch.


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Ein Polizist zielt mit seiner Waffe auf den Pressefotografen Leonard Mikoleit. Bild: Leonard Mikoleit. Alle Rechte vorbehalten.