Maulbeerbäume finden sich in vielen Städten in Deutschland. Die mittelgroßen Bäume mit den kleinen grünen Blätter sind eher unauffällig. Nur wenn ihre schwarzen Beeren im Sommer den Gehsteig schwarz färben fallen sie manchmal auf. Maulbeerbäume waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland weit verbreitet. Ihre Blätter dienen der Seidenspinnerraupe als alleinige Nahrungsquelle. Um eine heimische Seidenproduktion zu ermöglichen wurden die Bäume seit dem 17. Jahrhundert in den Städten gepflanzt. In der Zeit des Nationalsozialismus waren die unscheinbaren Maulbeerbäume Teil der kriegswichtigen Produktion. Auch später in der DDR wurde versucht, die Seidenproduktion in Deutschland zu etablieren. Maulbeerbäume in der Stadt sind also auch Spuren der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Radio Corax sprach darüber mit Rudolf Höcker. Er ist Botaniker und Gärtner und hat sich mit der Geschichte des Maulbeerbaums beschäftigt.
Ein Aufsatz zum Thema der von Rudolf Höcker und der Landschaftsarchitektin Susanne Wolf verfasst wurde findet sich hier:
Weiße Maulbeerbäume (Morus alba L.) als Kulturrelikte regionaler Seidenproduktion in Ansbach
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