Ungarns Weg in die „illiberale Demokratie“ und die Untätigkeit der EU

Mitte Januar hat die Universität Potsdam zum vierten Mal den sogenannten „Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz“ verliehen. Der Preis wird seit 2017 an eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler vergeben, der oder die sich in besonderem Maße für die Freiheit von Forschung und Lehre sowie für das Recht auf freie Meinungsäußerung eingesetzt hat. In diesem Jahr hat der ungarische Medienwissenschaftler Prof. Dr. Gábor Polyák den Preis erhalten. Er ist vehementer Kritiker der ungarischen Orban-Regierung, unter der die Medienvielfalt in Ungarn enorm eingeschränkt wurde. Polyák dokumentiert in seiner Arbeit die Gefahren staatlicher Medienkontrolle. In seiner viel beachteten Dankesrede hat Gábor Polyák über seine ambivalente Rolle als Wissenschaftler und Aktivist in Ungarn gesprochen und vehemente Kritik an dem beschwichtigendem Verhalten der europäischen Union gegenüber dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban und seiner Fidesz Partei geübt. Wir sprachen vor kurzem mit Gábor Polyák anlässlich seiner Auszeichnung über die Eintwicklung der Pressefreiheit in Ungarn seit der Orban-Regierung, über die Freiheit der Wissenschaft und die (eingeschränkten) Möglichkeiten der freien Betätigung von NGOs.


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