Völkermord an den Armenier*innen: ein Teil der deutschen Geschichte

Am 15. März vor 101 Jahren wurde Talaat Pascha in Berlin erschossen. Pascha hat als Innenminister des Osmanischen Reichs am 24. April 1915 die Verhaftung armenischer Intellektueller in Istanbul angeordnet und leitete damit den Völkermord an der armenischen Bevölkerung ein. Zwischen 1915 und 1918 wurden je nach Schätzungen zwischen 300.000 und mehr als 1,5 Millionen Armenier*innen bei Massakern und Todesmärschen ermordet. Ab November 1918 lebte Talaat Pascha im Exil in Berlin. In seiner Abwesenheit wurde er unter der neuen türkischen Regierung 1919 zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde nie vollstreckt, denn am 15. März 1921 hat der Armenier Soghomon Tehlirian Talaat Pascha in der Berliner Hardenbergstraße erschossen.

Über die Erschießung Talaat Paschas durch den Armenier Soghomon Tehlirian, die Bedeutung des Völkermords an den Armenier*innen für die rechtliche Aufarbeitung von Völkermorden im 20. Jahrhundert und warum der Völkermord an den Armenier*innen Teil der deutschen Geschichte ist, darüber haben wir mit dem Rechtsanwalt Ilias Uyar gesprochen. Er ist aktives Mitglied der armenischen Gemeinde in Deutschland und Teil der Initiative Völkermord erinnern in Köln.


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