Die »Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft« (HASAG) in Leipzig war der größte Rüstungskonzern Sachsens und einer der Hauptprofiteure von NS-Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs. In der Kamenzerstraße in Leipzig entstand im Sommer 1944 neben dem Stammwerk der HASAG das größte Frauenaußenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Hier waren über 5000 Frauen und Mädchen inhaftiert. Nach Kriegsende fiel das Leipziger Werk unter alliierte Kontrolle. Es wurde bis auf das Hauptgebäude demontiert. Heute erinnert außer einer kleinen Erinnerungstafel nichts an die Geschichte der Kamenzerstraße 12 und das umliegende Areal.
Die Kamenzerstraße ist ein regionales Beispiel für das Vergessen und Verdrängen der städtischen NS-Vergangenheit und eines damit verbundenen kollektiven Bewusstseins. Um so skandalöser, dass neonazistische Strukturen diesen Ort seit vielen Jahren weitestgehend ungestört als Treff- und Veranstaltungsort nutzen können. Radio Corax sprach mit Vertreterinnen der Gedenkstätte für NS-Zwangsarbeit in Leipzig, sowie des Ladenschluss Aktionsbündnisses.
Das Bündnis organisiert am Samstag den 15. Juni eine Demonstration für ein würdiges Erinnern und für die Schließung des dort etablierten Treffpunkts neonazistischer Gruppierungen.
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