"Hunderte Töne waren zu einem drahtigen Geräusch ineinander verwunden, aus dem einzelne Spitzen vorstanden, längs dessen schneidige Kanten liefen und sich wieder einebneten, von dem klare Töne absplitterten und verflogen. An diesem Geräusch, ohne dass sich seine Besonderheit beschreiben ließe, würde ein Mensch nach jahrelanger Abwesenheit mit geschlossenen Augen erkannt haben, dass er sich in der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien befinde."
Diese Zeilen aus Robert Musils Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" drücken die gestiegene Aufmerksamkeit aus, die die Menschen zur Jahrhundertwende der großstädtischen Lautsphäre entgegenbrachten.
Die rasanten sozialen, technischen und wirtschaftlichen Veränderungen, denen die Städte im Gefolge von Industrialisierung und Urbanisierung ausgesetzt waren, hatten eine Flut an neuen Geräuschen mit sich gebracht, die von vielen erst adaptiert werden mussten.
Wie sich der Klang einer Stadt veränderte, wie Wien um 1900 klang und vor allem wie das herausgefunden werden kann, das fragten wir Peter Payer, Stadtforscher und Historiker aus Wien.
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